Die Rose ist die schönste aller Blumen – Diese Auffassung teilen viele Menschen. Seit 2000 Jahren wird sie als Zierpflanze gezüchtet. Die „Königin der Blumen“ gilt als Ausdruck von Liebe und Romantik.
In Deutschland begann die Rosenzüchtung um 1773. Daniel August Schwartzkopf zog in Kassel die erste Gallicarose namens ‘Perle von Weißenstein’ auf. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Rosenzüchtung durch wissenschaftliche Erkenntnisse immer wieder. Die Methode der Einkreuzung erlaubte zum Beispiel Sorten zu züchten, die pro Saison mehrmals blühten. Einen besonderen Schub erfuhr die Rosenzüchtung mit der Entdeckung der mendelschen Vererbungsregeln zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Heute gibt es weit mehr als 30.000 Rosensorten.
In Deutschland werden neue Rosen durch die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung (ADR) getestet. Elf ADR-Prüfungsgärten gibt es in Deutschland. Sie verleihen das begehrte Prädikat „ADR-Rose“.
Die letzte Prüfung dauerte mehr als drei Jahre
Die Gutachter der ADR testeten 36 Sortenneuheiten der Züchterhäuser Delbard, Kordes, Meilland, NIRP, Pheno Geno Roses, Poulsen und Tantau auf Gesundheit und Gartenwert. Sie kürten zehn neue Rosensorten zu den schönsten und widerstandsfähigsten der Saison.
Sechs Rosen aus dem Hause Kordes erhielten das begehrte Gütezeichen: die Beetrosen ‚Flamingo®‘, ‚Goldkrone®‘ (Markteinführung 2026) und ‚Mentor®-Rose‘, die Kletterrosen ‚Purple Siluetta®‘ und ‚Romantic Siluetta®‘ sowie die Kleinstrauchrose ‚Simsalabim®‘.
Zwei Sorten kommen aus dem Hause Meilland: die Beetrosen ‚STREET COLOURS® La Grande Motte‘ und ‚Pink CHANTILLY®‘. Das Haus Tantau züchtete die prämierte Kletterrose ‚Perennial Domino®‘.
Die Preisverleihung erfolgte am 27. September 2023 im Rahmen der 75-Jahr-Feier der ADR auf der Bundesgartenschau Mannheim. Es gab Festreden von Hajo Hinrichs (Präsident, des Bund Deutscher Baumschulen ( BdB), von Elmar Pfülb, Bundessortenamt (BSA) und dem Vorsitzenden des BdB-Fachausschusses Rosen, Wilhelm Alexander Kordes.
Informative Fachvorträge rund um die Rose
ADR-Koordinatorin Dr. Daniela Christ (BSA) stellte die Entwicklung der ADR seit Ihrer Gründung im Jahr 1948 bis heute dar. Thomas Proll (Rosen Kordes) beleuchtete die Errungenschaften der Rosenzüchtung innerhalb des letzten Jahrhunderts. Die Biodiversität im Rosengarten Zweibrücken wurde von Heiko Hübscher anschaulich präsentiert. Abgerundet wurden die Fachvorträge von Prof. Dr. Traud Winkelmann (Leibniz Universität Hannover) mit einem Blick auf aktuelle Forschungsergebnisse zu Rosen auf eigener Wurzel. Klaus Körber (LWG Veitshöchheim) moderierte die Festveranstaltung.
Die ADR ist ein Arbeitskreis aus Vertretern der elf Prüfgärten, des Bunds deutscher Baumschulen (BdB) e.V. und des Bundessortenamtes (BSA), sowie von Rosenzüchtern und unabhängigen Experten. Rosensorten, die das ADR-Gütezeichen tragen, wurden zuvor einer strengen Prüfung unterzogen, um den Gartenwert von Rosenneuheiten zu bewerten, wobei die Blattgesundheit höchste Bedeutung hat.
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