Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat heute den Bezirk Mitte über den Stopp des Modellprojekt Fußverkehr „Kiezblocks in Mitte“ informiert. Mit mit sofortiger Wirkung wird das mit Mitteln des Senats und des Bezirks vorangetriebene beendet. Die diesbezüglichen Planungen sind einzustellen und es wird auch nicht weiter finanziert.
Auswirkungen von Kiezblocks nicht hinreichend berücksichtigt
Die Entscheidung wurde offenbar getroffen, weil in den vorgesehenen Planungen wichtige Aspekte des gesellschaftlichen Miteinanders sowie die Dienstleistungen des alltäglichen Bedarfs der betroffenen Anwohner nicht hinreichend berücksichtigt werden.
Notwendige Wirtschafts- und Lieferverkehre, aber auch die Belange der Müllabfuhr und allen voran die Erreichbarkeit durch Rettungsdienste von Polizei, Feuerwehr und medizinischer Nothilfe wurden nur unzureichend beachtet.
Auch die wesentliche Frage der Verdrängung von Verkehren in angrenzende Gebiete und die Beachtung der Bedürfnisse des ÖPNV werden räumlich zu kleinteilig betrachtet und damit in ihrer Gesamtwirkung vernachlässigt.
Experiment Kiezblocks offenbar gescheitert
Die Entscheidung zur Einstellung dieses konkreten Projektes in Berlin-Mitte stellt zugleich eine grundsätzliche Entscheidung für zukünftige Projekte dieser Art im gesamten Stadtgebiet dar.
Über die Hintergründe und Schlussfolgerungen für die Stadt- und Verkehrsplanung muss sicher weiter diskutiert und gestritten werden. Die bezirks- und berlinweiten Vorplanungen und Beteiligungsverfahren zu den Kiezblocks Mitte sind damit obsolet geworden. Die beabsichtigten Planungen für weitere 12 Kiezblocks im Bezirk Mitte werden eingestellt.
Berlinweit sind auch die Quartiermanagements in rund 35 Stadtquartieren mit ihren Kiezblock-Projekten
vom Finanzierungsstopp betroffen.