Von Michael Springer / Team Redaktion
Die Berliner Sparkasse hat eine „Aktuelle Berlinumfrage“ veröffentlicht. Deren Ergebnis ist ein wichtiges Signal für Wohnungs- und Familienpolitik!
Aktuelle Berlinumfrage: Wunsch nach eigenen vier Wänden weiterhin groß, vielen fehlt Kapital
„Gerade junge Menschen würden gerne eine Wohnung ihr Eigen nennen: Fast drei Viertel der 18- bis 29-jährigen können sich vorstellen, eine Immobilie zur Eigennutzung zu erwerben. Das hat eine Umfrage der Berliner Sparkasse ergeben. Unter allen Befragten sind es knapp zwei Drittel.“
Doch für viele bleibt es erstmal beim Traum vom Eigenheim. Über die Hälfte aller Befragten (54 Prozent) und damit nochmal deutlich mehr als im Vorjahr (45 Prozent) gab an, ihnen fehle das Kapital für den Immobilienkauf. „Eigenkapital spielt beim Immobilienkauf eine zentrale Rolle – je mehr ich einbringe, desto größer sind meine Gestaltungsmöglichkeiten bei der Finanzierung“, sagt Carmen Belicke Leiterin Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der Berliner Sparkasse. „Wer sich den Traum vom Eigenheim erfüllen möchte, sollte daher schon früh anfangen, Rücklagen aufzubauen.“ Ein weiterer Hinderungsgrund für einen Immobilienkauf sind zu hohe Preise, 39 Prozent der Befragten geben dies an. Ein Drittel sagt auch, dass sie gerne zur Miete wohnen.
Finanzierung: Lieber vor Ort in der Filiale als online
Wenn es dann soweit ist und ein Immobilienkauf ansteht, führt für die meisten der Weg in eine Bankfiliale (54 Prozent), bei den 18- bis 29-jährigen sind es sogar 66 Prozent. Insgesamt kann sich aber auch mehr als ein gutes Viertel vorstellen, eine Immobilienfinanzierung online abzuschließen. „Ob medial oder vor Ort in einer Filiale, wichtig ist vor allem ein persönliches Gespräch. Denn viele kaufen nur ein Mal in ihrem Leben eine Immobilie“, so Carmen Belicke. „Wer sich beraten lässt, profitiert von Fachwissen, Tipps, langjähriger Expertise der Beraterinnen und Berater auf dem Berliner Immobilienmarkt und findet ein Finanzierungskonzept, das passt.“ Ein Tipp von der Expertin: „Die Differenz zwischen der aktuellen Warmmiete und einer möglichen Finanzierungsrate zunächst monatlich sparen, etwa in einen Bausparvertrag. So bekomme ich ein gutes Gefühl, ob es finanziell für mich tragbar ist.“
Lücken schließen, in die Höhe bauen – am besten in Berlin
Die Nachfrage auf dem Berliner Wohnungsmarkt ist groß, das Angebot eher mau. Laut einer Studie der Berliner Sparkasse zur Berliner Konjunktur aus dem April wurden 2024 nicht einmal die Hälfte der benötigten Wohnungen genehmigt. Wo könnte der dringend benötigte Wohnraum entstehen? Die Hälfte der Berlinerinnen und Berliner sagt, dass Baulücken geschlossen werden sollen. Auch der Ausbau von Dachgeschossen (44 Prozent) und der Bau von Hochhäusern (41 Prozent) werden als gute Wege angesehen, um mehr Wohnraum in der Hauptstadt zu schaffen. Gut zwei Drittel präferieren dabei eine Lage in der Stadt, sowohl innerhalb (24 Prozent) als auch außerhalb (40 Prozent) des S-Bahn-Rings. Rund 19 Prozent sprechen sich für mehr Wohnraum in Brandenburg aus.
Umfrage bei Civey
Im April befragte das Berliner Unternehmen für digitale Markt- und Meinungsforschung Civey im Auftrag der Berliner Sparkasse 1.000 Berlinerinnen und Berlinern zum Thema Wohnen.
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