Von Michael Springer
Die Stadt Golßen im Unterspreewald rückt im November in den Blick der bundesweiten Aufmerksamkeit. Eine strittige Grundsatzfrage soll hier am 2.11.2025 durch eine Einwohnerbefragung geklärt werden: Darf die Spende eines örtlichen AfD-Politikers und gewählten Landtagsabgeorndeten für ein Stadtfest von der Gemeinde angemmen werden? Oder muss sie zurück gegeben werden?
Anlass für die Einwohnerbefragung
„Anlässlich des diesjährigen Golßener Stadtfestes hat Herr Dr. Hans-Christoph Berndt, Stadtverordneter der Stadt Golßen und Mitglied des Landtages des Landes Brandenburg, eine Spende eingezahlt. Folglich wurde er als Spender des Stadtfestes zunächst auch auf dem Online-Flyer genannt.
Auf Initiative der Fraktion „Gemeinsam für Golßen“ der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Golßen wurde eine Vorlage in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht, die die Rückgabe der Spende an Herrn Dr. Hans-Christoph Bernd fordert und u.a. damit begründet wurde, dass Herr Dr. Berndt durch den Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wurde,“ so steht es in der Bekanntmachung der Stadt Golßen, die gestern veröffentlicht wurde.
Widerstreit in der Bürgerschaft der Stadt Golßen
Weiter verlautet darin: „Dies löste innerhalb der Stadt Golßen eine Debatte aus, wie mit Spenden umzugehen ist. Da die Thematik der Spende die Bürger der Stadt Golßen auch weiterhin bewegt und die Erwartungen der Bürger an die Stadtverordneten im Zusammenhang mit einer Positionierung zur Spende von Herrn Dr. Berndt deutlich auseinandergehen, wurde seitens der Fraktion „Unabhängige Bürgerliste-UBL“ eine Vorlage eingereicht, die eine Einwohnerbefragung zur Thematik anstrebt. Sie wird als einzige Möglichkeit angesehen, Klarheit darin zu bekommen, was die Einwohner der Stadt Golßen diesbezüglich von den Stadtverordneten erwarten bzw. über die Zurückweisung einer Spende für das Stadtfest denken.
Die öffentliche Debatte um die Spenden zum diesjährigen Stadtfest soll damit beendet und die Tür für eine zukunftsgerichtete konstruktive Zusammenarbeit der SVV wieder geöffnet werden.
In der Stadtverordnetenversammlung am 29.09.2025 haben die Stadtverordneten die Durchführung einer Einwohnerbefragung einstimmig beschlossen.
Das Gesamtergebnis der Einwohnerbefragung wird durch öffentliche Auszählung der Antworten ermittelt. Sie findet am 02.11.2025 ab 18.00 Uhr im Marstall, Friedensstraße 5, 15938 Golßen (Befragungslokal).
Vorbereitung auf die 750-Jahrfeier in Golßen
Auf den Ausgang der Befragung darf man sehr gespannt sein. Es wird das gesellschaftliche Klima und den Zusammenhalt in der amtsangehörigen Stadt im Landkreis Dahme-Spreewald —zugleich Sitz des Amtes Unterspreewald — bestimmen.
Andrea Schulz, ehrenamtliche Bürgermeisterin der Stadt Golßen ist bereits schwer gefordert, den Wegfall von über 200 Arbeitsplätzen am Spreewaldhof Golßen zu kompensieren. Der Produktionsstandort konnte nach vielen Verhandlungen im Jahr 2023 und 2024 erhalten werden.
Andrea Schulz sagte damals mit bewegenden Worten: „Golßen ohne Gurke – ist für uns unvorstellbar und deshalb können wir dieses Entscheidung nicht stumm und tatenlos hinnehmen. Mit der Spreewaldgurke verliert eine ganze Region ihre Identität und zahlreiche Familien ihre Lebensgrundlage!“
Immerhin: der Produktionsstandort konnte gesichert werden, aber der Verlust von 200 Arbeitsplätzen belastet Stadt und Region sehr schwer.
Die Einwohnerbefragung am 2.11. steht auch im großen Zusammenhang: in Golßen laufen bereits die Vorbereitungen für das 750. Stadtjubiläum im Jahr 2026. Nicht nur das politische Klima, sondern auch das Wirtschaftsklima steht in der Region Unterspreewald auf dem Spiel. Der Bericht folgt am 3.11.2025.
„Danke für die Gurken“ — eine Berlin-Brandenburg-Aktion!
Die Spreewald-Gurke gehört für viele Berlinerinnen und Berliner zum Kulturgut. Über die Landesgrenzen von Berlin-Brandenburg hinweg wird hier zum Zusammenhalt und zum Dank aufgerufen! — „Danke für die Gurken.“ — Ob sauer eingelegt, oder als Salz-, Senf- oder Dillgurken sind die Spreewaldgurken auch ein Teil Berliner Lebensgeschichten. Auch im KaDeWe und in vielen Feinkostläden ist die Gurke heute eine wichtige kulinarische Bereicherung. Spreewaldbrot mit Gurke ist auf Grillfesten beliebt. Im Supermarkt wurde der feine „Golßener Frühlingskartoffelsalat“ in diesem Jahr neu gelistet. Eine Aktion startet, die neuen Mut und alte Erinnerungen beleben soll!
Gastbeiträge, persönliche Geschichten und Moritaten und aktuelle Angebote rund um Spreewaldgurken können hier berlinweit publiziert werden! — Über 7 Mio. Menschen lesen hier in 12 Bezirkszeitungen in Berlin mit! Egal wie die Bürgerabstimmung in Golßen ausgeht, die Prognose steht! — 2026 wird nicht vergurkt — sondern ein Gurkenjahr!
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