Glosse Michael Springer
Bei den Jusos in Berlin stehen Landesvorstandswahlen im kommenden Frühjahr an! Mit Kari Lenke gibt es eine Ende September gewählte Landesvorsitzende der Jungsozialisten in Berlin, die sich besonders um die Wohnungspolitik kümmern will.
Dafür plädiert sie für einen Blickwechsel und richtet ihren Blick auch auf die Berliner Kleingartenanlagen: „Dem sollte man nicht abgeneigt sein“, sagt sie im Gespräch mit der Tageszeitung.
Im der Wochenendausgabe von „nd“ — ehemals Neues Deutschland, antwortet Kari Lenke auf die Frage, ob sie die Anlagen bebauen will: „Es gibt ja zum Beispiel viele Kleingartenanlagen, wo Einzelpersonen eine Parzelle haben.“ Und weiter: sagte Lenke: „Das ist sicher schön für diese Personen, aber es ist kein Raum, der der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, und das ist ein Problem.“
Viele Menschen könnten sich keine Kleingärten oder Trips ins Grüne leisten. Daher sei es vorzuziehen, die Kleingärten zu bebauen, statt öffentliche Flächen zu versiegeln.
Zum fehlenden Part im Landesvorstand, der im kommenden Frühjahr nachgewählt werden soll äußerte sie sich auch:
„Einen Wunschkandidaten haben wir noch nicht.“ — „Wir wünschen uns natürlich ein linkes Duo, aber der Landesvorstand sollte insgesamt linker werden.“
Die Jusos wollten daher linke Kandidaten bei den Wahlen für Parteitagsdelegierte und Kreisvorstände unterstützen. Mit der Großen Koalition in Berlin will sich Lenke, die übrigens Volkswirtschaft an der Freien Universität studiert, nicht anfreunden. „Unser Ziel ist, dass die SPD inhaltliche Beschlüsse fasst, die gar nicht mehr die Möglichkeit lassen, mit der CDU zu koalieren.“
Berlins Gartenfreunde und Berlins bauwirtschaftlich interessierte Kreise können sich nun direkt an der politischen Quelle der Willensbildung der Jusos für die Neugestaltung von Berlins Kleingartenpolitik einsetzen! — Mein Favorit für den Juso-Landesvorstand ist ein „männlicher Baurechtler“ mit eigenen Kleingarten, grünen Daumen. Dazu mit architektonisch-städtebaulichen Sachverstand, der auch die Möglichkeiten der Baunutzungsverordnung „ausknautschen“ kann!
In den Kandidaten-Befragungen sollte auch eine städtebauliche Testfrage gestellt werden: „Wieso hat Friedenau die höchste Einwohnerdichte in Berlin?“ — „Warum ist die Einwohnerdichte in allen Berliner Hochhausgebieten so gering?“