Donnerstag, 05. Dezember 2024
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Der Kiebitz ist „Vogel des Jahres 2024“

Kiebitz ist der Vogel des Jahre 2024

Am 5. Oktober 2023 wurde der Kiebitz ( Vanellus vanellus ) unter fünf Kandidaten zum Vogel des Jahres gekürt. Auf dem zweiten Platz folgte der Steinkauz. An dritter Stelle wurde das Rebhuhn gewählt — dicht gefolgt von der Rauchschwalbe. Der Wespenbussard wurde an fünfter Stelle gewählt.
Von insgesamt 120.000 abgegebenen Stimmen in der öffentlichen Wahl des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) und des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz e.V (LBV) erhielt der Kiebitz mehr als ein Viertel, nämlich 33.289 Stimmen. — Damit löst der Kiebitz am 1. Januar 2024 das Braunkehlchen ab.

„Vogel des Jahres“: mehr Aufmerksamkeit für bedrohte Arten

Der Titel „Vogel des Jahres“ ist nicht nur eine namentliche Ehrung des bedrohten Wiesenbrüters. Die öffentliche Wahl rückt bedrohte Vogelarten ins Rampenlicht der Allgemeinheit. Naturschutzinitiativen machen damit öffentlich auf eine Gefährdung aufmerksam.

Der Kiebitz ist ein Watvogel, er liebt Marschwiesen, Vordeichwiesen und anderen Weidelandschaften.

Durch den Vorstoß der Landwirtschaft verlor er immer mehr Brutfläche und Lebensraum. Die Bestände sind dadurch stark zurückgegangen. Heute hört man den einzigartigen Ruf des Kiebitz: „ki-wit, ki-wit“, nach dem schon Kinderlieder komponiert wurden, nur noch selten.

Kiebitz-Eier – leider eine Delikatesse

Früher galten Kiebitz-Eier auch bei vielen Menschen als sehr schmackhaft. Als Bodenbrüter sind seine Nester leicht zugänglich, wurden ausgeraubt und verköstigt. Heute dürfen die Kiebitz-Eier nicht mehr gesammelt werden. Seit 2015 steht der Kiebitz auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten.

Ein Kiebitz ist so groß wie eine Taube, er wird 28 bis 31 cm groß. Der metallisch grün-grau schimmernden Mantel leuchtet in der Sonne facettenreich. Es ist ein Erlebnis, ihm bei Fliegen zuzuschauen. Der Kiebitz zählt zur Familie der Regenpfeifer und liebt selbst vor allem Insekten, Würmern und Larven als Nahrung.

Da der ursprüngliche Lebensraum geschrumpft ist, wagen sich Kiebietze heute auch auf die von Menschen bearbeiteten Flächen und brüten sogar auf Äckern und angelegten Wiesen.

Der Kiebitz ist ein Zugvogel, der manchmal je nach Wetterlage auch in Deutschland überwintert. Als Zugvogel fliegt er vor allem in die südlichen und westlichen Gefilde Europas oder nach Nordafrika. Vor dem Abflug sammeln sich die Kiebitze an verschiedenen Rastplätzen in Deutschland.

Zu den wichtigsten Rastplätzen in der Nähe Berlins zählen das Havelländische Luch, der Fiener Bruch und die Belziger Landschaftswiesen.

Weitere Informationen:

Landesbund für Vogel- und Naturschutz e.V (LBV) — www.lbv.de