Donnerstag, 28. März 2024
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Gendarmenmarkt wird denkmalgerecht saniert

Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte

Am Gendarmenmarkt in Berlin Mitte sind die ersten bauvorbereitende Arbeiten für eine zweijährige denkmalgerechte Sanierung begonnen worden.
Die landeseigene Grün Berlin wird die rund 14.000 Quadratmeter des historischen Platzes erneuern und dabei die unterirdischen Infrastruktur unter dem historischen Pflaster völlig neu erstellen.

Der bedeutendste Stadtplatz in der Berliner Mitte wird barrierefrei ausgebaut. Um gegen Starkregenfälle gewappnet zu sein, wird erstmals an einem großn Stadtplatz ein nachhaltiges Regenwassermanagement mit eingeplant.

Der Zustand des Gendarmenmarktes erfordert eine grundhafte Sanierung, denn durch die intensive Nutzung des wohl eliebteste Platzes in Berlins Mitte hat über die Zeit deutliche Spuren hinterlassen. Maroden Steinoberflächen, Schäden an der Infrastruktur und Entwässerungsanlagen hinterlassen. Ein mit Bürger*innen abgestimmtes Konzept zur Sanierung und Weiterentwicklung sieht nun eine nachhaltige und denkmalgerechte Umgestaltung des Gendarmenmarktes vor.

Bauablauf und Bauphasen

Der gesamte Platz mit rund 6.000 Tonnen Natursteinpflaster wird abgetragen. Danach werden die in der Stadtmitte notwendigen Kampfmittelerkundungen durchgeführt. Mit Radar, Bohrungen, Grabungen und Schürfungen wird das Erdreich auf Munition und andere Kampfmittel hin untersucht. Im Anschluss starten die umfangreichen Tiefbauarbeiten. Bauverzögerungen wegen archäologisch bedeutsamer Funde sind möglich.

Der Platz wird danach mit einem fünf Kilometer langen Unterflur-Leitungsnetz für Strom, Wasser und Abwasser ausgestattet. Die bisher oberirdisch verlaufenden Regenableitungen werden ersetzt. Über 50 versenkbare Trinkwasser- und Schmutzwasseranschlüsse und rund 30 unterirdische Stromanschlüsse werden künftig als Infrastruktur für Veranstaltungen und flexible Nutzungen installiert.

Regenwasser wird künftig aufgefangen und dem Grundwasser zurückgeführt. Das Niederschlagswasser wird dafür in unterirdischen technischen Anlagen vorgereinigt und in sogenannten Rigolen gesammelt. Besonders bei Starkregenereignissen fungieren die Rigolen als wichtige Speicherräume. Sie halten überschüssiges Wasser zurück, entlasten das Kanalnetz und sorgen dafür, dass örtliche Überschwemmungen verhindert werden.

Abschließend wird neuer Naturstein verlegt. Die Mosaikpflaster und Platten orientieren sich dabei an der aktuellen Pflasterrasterung. Das historische Bild der Pflasterfläche bleibt somit weitestgehend erhalten und für die in den letzten Jahrzehnten gestiegenen Nutzungsansprüche angepasst.

Während der zweijährigen Bauzeit wird das Baufeld des Gendarmenmarktes komplett gesperrt.

Baukosten und Finanzierung

Der Gendarmenmarkt ist Standort und Ausgangspunkt einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen und Einrichtungen. Er gehört zu den am stärksten von Tourist*innen besuchten Orten in Berlin und ist für die Tourismuswirtschaft von überragender Bedeutung. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe trägt daher 90 Prozent an den Gesamtkosten für die Neugestaltung des Gendarmenmarktes., Eingesetzt werden rund 21,4 Millionen Euro, die aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern “Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” (GRW) finanziert werden.

Weitere Informationen:

Grün Berlin: Urbane Freiräume | Gendarmenmarkt