von Gesine Stoyke
Koreanisches Kulturzentrum in Berlin nimmt Grundschüler mit auf eine zweistündige Korea-Entdeckungsreise mit K-Pop-Tanz, Taekwondo, Kalligrafie, traditionellen Spielen und vielem mehr
Am Vormittag des 31. Mai fand im Koreanischen Kulturzentrum (Leiter: Gesandter-Botschaftsrat Sangkeun Yang) anlässlich des Internationalen Kindertags am 1. Juni das Koreanische Kinder-Kreativfest statt. Über 70 Viertklässler aus Berliner Grundschulen begaben sich auf eine Entdeckungsreise und lernten die unterschiedlichsten Bereiche der koreanischen Kultur – von traditionell bis modern – durch aktives Mitmachen auf lebendige Weise kennen.
Um den Fokus auf die besonderen Bedürfnisse und Rechte von Kindern zu lenken, gibt es heute in der Bundesrepublik Deutschland zwei Kindertage: den Internationalen Kindertag am 1. Juni und den Weltkindertag am 20. September. Während die beiden Kindertage in den jeweiligen deutschen Teilstaaten in den 1950er Jahren eingeführt wurden, existiert in Korea bereits seit 1923 ein Kindertag, der am 5. Mai gefeiert wird und ein wichtiger nationaler Feiertag ist. An diesem Tag nutzen viele Eltern die freie Zeit und besuchen mit ihren Kindern Freizeitparks oder Museen.
Um Kindern in Deutschland den koreanischen Kindertag vorzustellen und sich gleichzeitig den deutschen Gedenktagen anzupassen, veranstaltet das Koreanische Kulturzentrum seit vergangenem Jahr ein Kinderfest, das in der Nähe des in Deutschland gefeierten Internationalen Kindertags am 1. Juni liegt.
Südkoreas Hauptstadt Seoul ist mehr als 8000 km und 10 Flugstunden von Berlin entfernt und damit nicht unbedingt das typische Urlaubsziel deutscher Familien. Da lässt sich gut nachvollziehen, dass viele deutsche Kinder noch nie in Korea waren. Als Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea ist das Koreanische Kulturzentrum ein Stück Korea in Berlin und lädt regelmäßig mit unterschiedlichen Programmen dazu ein, mehr über die koreanische Kultur zu erfahren.
Beim Fest hatten die Kinder nicht nur die Gelegenheit, Koreas berühmteste Kampfsportart unter der Leitung eines erfahrenen Taekwondo-Meisters auszuprobieren. Auch erhielten sie einen Einblick in Koreas Exportschlager K-Pop, der als Koreanische Welle (Hallyu) um die Welt reist. Bei Kalligrafie, Papierfalten (Jongi Jeobgi) und dem Bemalen von traditionellen Fächern & Masken konnten die Schülerinnen und Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Bei traditionellen Spielen wie Tuho, Jegi-Chagi, Ttakji-Chigi und Gonggi waren Fingerfertigkeit und Geschicklichkeit gefragt. Großen Andrang gab es auch an dem Stand, an dem die jungen Gäste die koreanische Nationaltracht Hanbok anprobieren und in die Rolle einer Person aus der koreanischen Joseon-Zeit (1392-1910) schlüpfen konnten. Da die Aktivitäten zur koreanischen Kultur so gewählt waren, dass ein Highlight auf das nächste folgte, kam keine Langweile auf.
In diesem Jahr nahmen unter anderem zwei Klassen der Dunant-Grundschule aus Berlin-Steglitz teil. Benannt ist die Schule nach dem Gründer des Roten Kreuzes Henry Dunant. Die Tatsache, dass das Deutsche Rote Kreuz nach dem Koreakrieg (1950-53) durch den Betrieb eines DRK-Krankenhauses in der südkoreanischen Hafenstadt Busan einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau des von Krieg zerstörten Landes leistete, ist eine erwähnenswerte Randnotiz, die eine schöne Verbindung zwischen der Republik Korea und der Berliner Grundschule herstellte.
Wie bereits im vergangenen Jahr war das Event im Koreanischen Kulturzentrum ein voller Erfolg. Sowohl Kinder als auch Lehrkräfte waren begeistert: „Es war ein wunderbares Fest! Die Kinder haben tolle Erinnerungen mit nach Hause genommen!“, freute sich eine Lehrerin.
Auch im kommenden Jahr wird das Koreanische Kinder-Kreativfest voraussichtlich wieder stattfinden und weitere Kinder zur aktiven Auseinandersetzung mit der koreanischen Kultur motivieren.
Weitere Informationen:
Koreanisches Kulturzentrum Berlin – www.kulturkorea.org