Gemeinsam auf Zukunftskurs — Nachhaltig Wirtschaften durch die kostenfreie Einstiegsberatung bei nawi.berlin

Von Simon Wyrich

Zukunftsfähig wirtschaften! Aber wie? Antworten bekommen Berliner Unternehmer:innen bei der kostenfreien Erstberatung von nawi.berlin. In einstündigen Beratungsgesprächen helfen hier Nachhaltigkeitsexpert:innen dabei, Handlungsmöglichkeiten zu erkennen, geben Tipps, verweisen auf Fördermittel und Hilfsangebote. Das Ziel: Die Berliner Wirtschaft fit zu machen für die grüne Transformation.

Durch das gekippte Fenster dringt das Rattern der S-Bahn herein, die Spree glitzert im Morgenlicht. Es ist Mittwoch, 10 Uhr, und am Besprechungstisch im ersten Stock des Bürogebäudes am Schiffbauerdamm sitzt Henrik Möller, lacht, gestikuliert, erläutert sein Geschäftsmodell. Seit 2020 betreibt der Gastronom ein Restaurant in Kreuzberg, verkauft schwedische Fleischbällchen. Vor wenigen Monaten hat er eine zweite Filiale im Prenzlauer Berg eröffnet. Neben seiner Leidenschaft für gutes Essen treibt Möller vor allem eins an: Der Anspruch, die Dinge so gut zu machen wie möglich. Das Ziel: Gute Bedingungen für seine Mitarbeitenden, ein gutes Produkt und ein nachhaltig aufgestelltes Unternehmen, das Umwelt und Ressourcen schont.

Von der Erstberatung erhofft sich der Unternehmer Tipps und Tricks, wie er Möllers Köttbullar noch nachhaltiger aufstellen kann. Als Einzelkämpfer fehlt ihm die Zeit, um alles selbst zu recherchieren – auch wenn er bereits viel ausprobiert hat. Unter die Arme greifen ihm heute die Nachhaltigkeitsexpertinnen Franziska Marten und Annelie Geipel. Sie hören aufmerksam zu, machen sich Notizen. Ins Auge fällt zum Beispiel, dass der Unternehmer das komplexe Thema Lieferketten bereits intensiv bearbeitet hat. Auch in Sachen soziale Nachhaltigkeit setzt der ehemalige Club-Geschäftsführer bereits vieles um – von fairer Bezahlung bis hin zur Beteiligung von Mitarbeitenden an Geschäftsentscheidungen.

Nachhaltig Wirtschaften in Berlin — Franziska Marten und Annelie Geipel in der Erstberatung mit Hendrik Möller – Foto: © BNW e.V. (nawi.berlin)

Während des Gesprächs gehen Möller und die Beraterinnen nach und nach ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeitsaspekte im Unternehmen durch, loten Handlungsmöglichkeiten aus. Bezieht Möllers Köttbullar Ökostrom? Legt das KMU sein Geld nachhaltig an? Benutzt es umweltfreundliche Bons und kompensiert es seine Emissionen? Am Ende zeigt sich: Der nächste, logische Schritt für das Unternehmen ist das Erstellen einer Klimabilanz. Helfen kann hier zum Beispiel die Koordinierungsstelle für Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK). „Die kommen kostenfrei zu dir und machen mit dir einen Workshop zur Erstellung einer Treibhausgasbilanz“, erklärt Annelie Geipel dem Unternehmer. „Sie helfen auch bei der Mitarbeitersensibilisierung: Wo lässt sich Energie einsparen und wo wird vielleicht Essen verschwendet, was kann man noch effizienter gestalten?“

Henrik Möller verlässt das Gebäude gut gelaunt – ausgestattet mit Kontakten zur KEK und der aktuellen Förderfibel der IBB, einer Übersicht zu Förderprogrammen in Berlin. Im Anschluss an das Gespräch stellen die beiden Beraterinnen dem Unternehmer maßgeschneidert Informationsmaterialien zusammen, recherchieren gezielt Kontakte und Anlaufstellen, um Möllers Köttbullar bei der grünen Transformation voranzubringen. „Für uns ist zentral, das Angebot an den Bedarfen der Unternehmen auszurichten“, betont Franziska Marten von nawi.berlin. Annelie Geipel ergänzt, dass keine Einstiegsberatung der anderen gleiche. „Die Bedarfe sind sehr unterschiedlich. Manche Unternehmen sind schon sehr weit in ihrer nachhaltigen Transformation, andere fangen gerade erst an. Und sie alle sind bei uns willkommen! So banal sich eine Frage oder ein Thema anhören mag – man kann uns immer eine Mail schreiben, anrufen oder zu uns kommen. In der Regel findet sich innerhalb einer Woche ein Termin.“

Auf einen Blick

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