Die Region Berlin-Brandenburg muss eine großräumige Wasserhaushaltsplanung in Gang setzen, damit Berlin auf Dauer genügend Trinkwasser für die ambitionierten Wachstumspläne hat.
Der „Masterplan Wasser“ ist dafür das übergreifende Planungsinstrument, um alle fachlichen und wissenschaftlichen Ressourcen zu bündeln.
Bereits im Jahr 2022 war das Thema noch vom vorherigen Berliner Senat initiiert worden. Hier wurde gefragt: Berliner Wasser — alles klar?
In der Pankower Allgemeine Zeitung wurde der Blick geweitet und die Frage ausgeweitet: Masterplan Wasserwirtschaft „Oder-Havel-Elbe-Spree.“ Inzwischen wird die Planung auch im Rahmen der Nationalen Wasserstrategie weiter geführt.
Am 11.12.2023 hat Berlins Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Manja Schreiner einen Experten-Austausch und eine Paneldiskussion in der Stadtwerkstatt angekündigt.
Masterplan Wasser in der Stadtwerkstatt
„Seit mehr als hundert Jahren werden die Berlinerinnen und Berliner mit Trinkwasser aus dem eigenen Stadtgebiet und dem direkt angrenzenden Umland versorgt. Nachdem der Trinkwasserverbrauch über viele Jahre zurückging, steigen die Verbrauchsmengen seit einigen Jahren wieder deutlich. Die weiter wachsende Bevölkerung in Berlin und dem Umland führt zu steigendem Trinkwasserbedarf und damit auch zu erhöhtem Abwasseranfall. Zudem werden durch den Klimawandel Trockenphasen voraussichtlich zunehmen und auch länger andauern. Gleichzeitig sinkt die Wassermenge durch die Zuflüsse nach Berlin aus Spree und Havel und auch die Grundwasserneubildung ist rückläufig. All das, verbunden mit den Folgen des Strukturwandels in der Lausitz, erfordert ein kluges Management der Wasserressourcen. Um diese Herausforderung zu bewältigen, hat die SenMVKU im September 2022 den Masterplan Wasser veröffentlicht.“
Bei der Podiumsdiskussion und dem Informationsaustausch mit Fachpolitikern, Wissenschaftlern sowie Vertretern der beteiligten Behörden und der Zivilgesellschaft zum Thema wurde deutlich: Wenngleich der wechselhafte Sommer in Berlin kurzfristig etwas Linderung gebracht hat: das Niederschlagsdefizit aus den zurückliegenden Trockenjahren konnte er nicht ausgleichen.
Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt sagte dazu: „Viele Maßnahmen sind bereits in der Umsetzung. Ziel des Masterplans ist eine sichere Trinkwasserversorgung durch einen umfassenden Ressourcen- und Gewässerschutz. Dieser Dialog zum Masterplan Wasser ist mir ein großes Anliegen. Und er wird das auch bleiben, denn für die Bewältigung der damit zusammenhängenden Herausforderungen brauchen wir einen langen Atem.“
Umgang mit der Ressource Wasser in Berlin
Der Masterplan Wasser entwirft Handlungsstrategien, um die Menschen in der Hauptstadt auch künftig mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser zu versorgen. Konkret wurden dazu fünf Handlungsfelder identifiziert, aus denen sich mehr als 30 Maßnahmen ableiten. Dazu zählen unter anderem:
- eine bessere Regenwasserbewirtschaftung, Niederschläge nutzen statt sie abzuleiten
- ein sparsamerer Umgang mit der Ressource Wasser – privat, gewerblich und industriell
- die Belastung der Gewässer mit Mikroschadstoffen reduzieren
- stillgelegte Wasserwerke wieder in Betrieb nehmen, neue Brunnen bohren
- eine verstärkte Zusammenarbeit mit Bund und Ländern, um Spree und Havel gemeinsam besser zu bewirtschaften.
Weitere Informationen:
Masterplan Wasser: Zukunftsstrategie für Berlins Wasserwirtschaft