„Achmîm – Ägyptens vergessene Stadt“ heißt die neue Ausstellung der James-Simon-Galerie in Berlin-Mitte. Vier Monate lang kann man Ausgrabungsfunde aus der ältesten Stadt Ägyptens bewundern. Die 6000jährige Geschichte der Stadt wird in verschiedenen Themeninseln vorgestellt. Sie geben Einblick in die Lebensräume der Menschen von damals und die Facetten der Wüstenlandschaft, die der Nil zum Erblühen bringt. Sie zeigen die Stadt Achmîm als ein bedeutendes religiöses, politisches und kulturelles Zentrum in Mittelägypten zu Zeiten des Altertums.
Das religiöse Zentrum Achmîm
Achmîm war seinerzeit der Hauptkultort des Fruchtbarkeitsgottes Min. Gott Min war Schutzherr der Karavanenwege zum Roten Meer und der Schürfer von Edelsteinen in den ostägyptischen Wüsten.
In alten ägyptischen Darstellungen wird er auch Fruchbarkeitsgott dargestellt. Er hat die einmalige Fähigkeit, sich selbst zu erzeugen, denn er wird zugleich als Sohn und als Gatte dargestellt. Die Fähigkeit steht mythologisch für das Schema der königlichen Erbschaft.
Min war auch als „Stier der Neunheit“ bekannt, die neun Schöpfergottheiten der heliopolitanischen Kosmologie und wurde mit dem Symbol des Mondes gleichgesetzt.

Die Griechen setzten ihn mit dem Hirtengott Pan gleich, wenngleich dieser einen menschlichen Oberkörper und einen tierischen Unterkörper besaß.
Besiedlungsgeschichte über sechs Jahrtausende
Bei archäologischen Forschungen fand man weitläufige Nekropolen, wie Friedhöfe einst genannt wurden, in der Umgebung von Achmîm. Dort befanden sich Gräber aus sechs Jahrtausenden. Die Totenstädte boten einen reichen Schatz an Fundstücken, der sich heute in den Sammlungen des Ägyptischen Museums und Museum für Byzantinische Kunst befinden. Viele Ausstellungsstücke werden nun zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert.
Bekannte Persönlichkeiten
Achmîm war auch Wohn- und Geburtsort zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten aus der griechischen Geschichte. Teje, die Mutter Echnatons lebte hier.
Der Alchimist Zosimus von Panopolis war im 3. und 4. Jahrhundert ein einflussreicher Vertreter der mystischen oder symbolischen Alchemie und der älteste Autor der Alchemie, den man heute einer historischen Person zuordnen kann.
Sonderausstellung Museumsinsel
„Achmîm – Ägyptens vergessene Stadt“ ist eine Sonderausstellung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung und der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Fachbereich Ägyptologie der Universität Göttingen.
Die Ausstellung ist bis Mitte September zu sehen. Die James-Simon-Galerie ist das Besucherzentrum der Berliner Museumsinsel. Sie befindet sich zwischen dem Kupfergraben und dem Neuen Museum.
Weitere Informationen:
23.05.2021 bis 12.09.2021
Achmîm – Ägyptens vergessene Stadt
Sonderausstellung
Tickets: 10,00 €, ermäßigt 5,00 €
Telefon: 030 – 266 42 42 42 (Mo – Fr, 9 – 16 Uhr)
James-Simon-Galerie | Bodestraße | 10178 Berlin | www.smb.museum/museen-einrichtungen/james-simon-galerie
Die James-Simon-Galerie ist vollständig rollstuhlgeeignet.
Öffnungszeiten:
Montag geschlossen | Dienstag bis Sonntag: 10:00 bis 18:00 Uhr