Von Michael Springer
In einer aktuellen Meldung des Tagesspiegel meldet sich der renommierte Philosoph und Sozialdemokrat Julian Nida-Rümelin zu Wort: „Unsere Staatsform ist nicht nur durch Rechtspopulismus bedroht, sondern auch durch Cancel Culture.“
Der Versuch, Meinung zu unterdrücken, sei so alt wie die Kultur, sagt der Philosoph Julian Nida-Rümelin, und führt ein Gespräch mit Inga Bartels und Moritz Honert über gecancelte Pharaonen, Berufsverbote und den Sinn von Napoleon-Statuen. Die Journalisten fragen:
„Herr Nida-Rümelin, Ihr jüngstes Buch trägt den Titel „Cancel Culture – Ende der Aufklärung?“. Wissenschaftler wie der Stanford-Professor Adrian Daub erklären hingegen, „Cancel Culture“ sei ein Kampfbegriff und gebe es gar nicht, schließlich könne jeder alles sagen und müsse nur die Kritik aushalten.
Julian Nida-Rümelin antwortet, leider hinter der Abo-Paywall des Tagesspiegel. So bleibt die Antwort ungelesen – ich habe reagiert und das Thema „gecancelt!“. — Die notwendige denokratische Auseinandersetzung bleibt damit interessierten Tagesspiegel-Lesern vorbehalten.
Der Verweis auf das Buch von Nida-Rümelin mit dem Titel „Cancel Culture – Ende der Aufklärung?“ bleibt ebenso ungelesen.
Folglich bleibt auch eine schlüssige Anwort auf die Frage, ob es „Cancel Culture“ gibt, auch gecancelt!
Im Effekt entsteht eine sehr relevante Frage für die demokratische Gesellschaft: „Sind Abo-Paywalls und die dahinter stehende Digitalökonomie auch eine Gefahr?“
Dahinter steht eine grundlegende und tiefe Systemfrage der medial-digitalen Wissensgesellschaft:
„Entwickelt sind im Zusammenwirken von Abo-Paywalls, Social Media, Messenger-Diensten und BigData und „Artificial Intelligence“ ein medial-digital organisierter „kommunikativer Syndikalismus,“ der danach strebt, alle teilnehmenden Menschen informell auszurichten und zu steuern?“
Hypothese: Müssen demnach alle politische Parteien und alle Institutionen sogar nach jeweils eigenen und abgrenzenden „kommunikativen Syndikalismen“ streben, um ihr Selbstverständnis, Konsense und ihre organisatorischen Werte und Steuerungsziele aufrecht erhalten zu können?
Wenn diese Hypothese stimmt, hat das Konzept der pluralistischen Demokratie ein kaum noch lösbares Grundproblem! Denn nur noch ca. 1,7% aller Bürger mit deutschen Pass über 16 Jahre sind in Parteien organisiert. Und nur etwa 290.00 Menschen haben die kostenlosen Tagesspiegel-Newsletter abonniert.
Was sollen die anderen rund 3,56 Millionen Menschen in Berlin darüber denken?
Einfach.SmartCity.Machen: Berlin! — Berlin „eine Stadt — viele Syndikalismen — kein Stadtmanagement und keine kommunale Gesamtsteuerung! Die Antwort: Keine Leser-Logins, keine Abo-Paywalls! Offene Lokalmedien und Offene Redaktionelle Gesellschaft! Marktneutral, ohne digitale Umsatzprovisionen! — Inklusive, digitale & soziale Marktwirtschaft! Neues medial-digitales Stadtrecht bis 2033!
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