/// Kommentar /// – Berlin soll einen zusätzlichen Feiertag bekommen, das Feiertags-Defizit zu anderen Bundesländern soll verringert werden. Während zuletzt norddeutsche Bundesländer den Reformationstag im Gefolge des Lutherjahres als zusätzlichen Feiertag auswählten, möchte der amtierende Bundesratspräsident und Regierende Bürgermeister Müller (SPD) lieber einen Tag mit politischer Bedeutung auswählen.
„Mein persönlicher Favorit ist der 18. März, weil ich es sehr reizvoll finde, so die Ereignisse der Märzrevolution von 1848 in Berlin zu würdigen“, sagte Müller gegenüber der Berliner Morgenpost.
Doch die Meinungen zu dem Thema sind weit gestreut. Die Gemeinsamkeit: alle haben einen historischen Anknüpfungspunkt und öffnen jeweils den Blickwinkel für ernste politische Ereignisse der Vergangenheit.
Gedenken und Feiern? Gedenktage richten den Blick in Vergangenheit!
Schon vor einigen Wochen hielt Müller noch den 17. Juni, Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR, den 8. Mai als Tag der Befreiung von der Nazi-Diktatur – oder der 27. Januar als Holocaust-Gedenktag als geeignet.´ Müller sagte noch im April: „Es muss ein Tag sein, der eine politische Relevanz in unserer Geschichte hat!“
Neu in der Diskussion ist der Gedenktag der Märzrevolution 18.März 1948, an dem der toten Freiheitskämpfer gedacht wird. Doch Berlin hat schon genug historische Ereignisse und Gedenktage. Die christlichen Feste Weihnachten und Ostern lassen die Menschen im Prinzip sogar über 2.000 Jahre zurückblicken.
Die Frage ist muss erlaubt sein: „Entwickeln wir damit eine rückwärtsgewandte Kultur, die immer weniger junge Menschen anspricht und mitnimmt?
Berlin braucht einen neuen Feiertag mit einer offenen Zukunft!
Ein grundlegender Perspektivwechsel ist heute notwendig! In einer globalisierten und interkulturellen Welt, deren Zukunft ernsthaft bedroht ist, sollte Zukunft gefeiert und gestaltet werden!
Weltweit wird der internationale Kindertag am 01. Juni 2018 gefeiert, ein Tag, der viele Kulturen auf der Welt vereinen kann!
Der Kindertag geht zurück auf die Weltkonferenz für das Wohlergehen der Kinder im August 1925, zu welcher 54 Vertreter verschiedener Staaten zusammenkamen und die Genfer Erklärung zum Schutze der Kinder verabschiedeten. Im Anschluss an die Konferenz führten viele Regierungen einen Kindertag ein. Die Türkei hatte bereits 1920 den „Tag des Kindes“ eingeführt.
Über 30 Staaten übernahmen den 1. Juni von China und den USA.
1954 haben die Vereinten Nationen das Kinderhilfswerk UNICEF mit der Ausrichtung eines Weltkindertages beauftragt. Jeder Staat soll einen Tag zum sogenannten Weltkindertag (Universal Children’s Day) erklären. Inzwischen setzen damit 145 Staaten ein Zeichen – feiern diesen Tag aber an unterschiedlichen Tagen im Jahr! In Deutschland erst im November.
Berlin sollte ein frohes Zeichen für die Zukunft der Kinder und ihrer Familien setzen, und den Sommeranfang für einen neuen gesetzlichen Feiertag nutzen! Interkulturelle Begegnungen und interlinguale Kommunikation schaffen dazu gemeinsame Zukunftsperpektiven!
Wir brauchen einen Kulturwechsel: die Politik und alle großen und kleinen Menschen im Lande brauchen den internationalen Kindertag am 01. Juni als Anlaß, um gemeinsam in die Zukunft zu blicken, ausgelassen zu spielen, zu feiern und andere Mitmenschen kennen zu lernen!